Sophia Charlotte Katharina Faißt

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Sophia Charlotte Katharina Faißt

"NADIR"

In den Raum begeben
Platz nehmen
Zeit lassen
ausloten

das Lot
spannt die Linie
senkrecht zum Wasser
zwischen Zenit und Nadir

Das Zelt eröffnet einen Raum, der dazu einlädt, sich Zeit für sich selbst zu nehmen.
Die Gestaltung des Zeltes leitet zu einem bestimmten Verhalten hin.
Man tritt auf ein kleines Podest, legt seine Schuhe ab und verbeugt sich leicht beim Betreten des Raumes.
Durch diese Eingangssituation muss man bereit und willens sein und kommt nicht zufällig oder beiläufig in den Raum gestolpert. Das Betreten ist eine Entscheidung.

Die Sitzecken umschließen die sitzende Person und vermitteln Geborgenheit, während der durchscheinende Stoff keine Schutzfunktion vortäuscht. Der Raum existiert im Kopf.

Die Raumgeometrie ist streng und gibt klare Vorgaben, wie und wo man Platz nimmt.

Während der körperlichen Entfaltung wird wenig Raum gegeben, stattdessen steht das geistige Erleben im Vordergrund.
Ob man Licht und Schatten betrachtet oder das Lot und das Wasser in der Mitte, meditiert, sich unterhält oder einfach nur dasitzt, ist freigestellt. Im besten Fall findet man Ruhe und Gelassenheit in sich selbst. Aber der Raum erfüllt bereits seinen Zweck, wenn man ihn ein wenig verändert verlässt. Man wird etwas ruhiger, entspannter und achtsamer für die Welt, die einen umgibt - oder einfach ein bisschen ausgeruhter.

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